Dienstag, Dezember 30, 2025

  • Prüfungsrelevant: Wissenswert

Selective Laser Sintering (SLS), auf Deutsch Selektives Lasersintern, ist ein 3D-Druckverfahren aus der Kategorie der Pulverbettfusion. Es wurde in den 1980er Jahren von Carl Deckard an der University of Texas entwickelt und zählt heute zu den wichtigsten industriellen additiven Fertigungsmethoden.

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Funktionsweise

Beim SLS wird ein feines Pulver (meist Thermoplaste wie Nylon, PA11 oder PA12) gleichmäßig auf einer Bauplattform verteilt. Ein Hochleistungslaser scannt die Oberfläche und erhitzt die Partikel lokal so stark, dass sie miteinander verschmelzen. Danach wird eine neue Pulverschicht aufgetragen und der Prozess wiederholt, bis das Bauteil vollständig aufgebaut ist.

  • Schichtaufbau: Jede Schicht ist typischerweise 0,05–0,15 mm dick.
  • Stützstrukturen: Nicht erforderlich, da das lose Pulver das Bauteil stabilisiert.
  • Nachbearbeitung: Entfernen von überschüssigem Pulver, ggf. Oberflächenbehandlung.

Materialien

  • Polyamide (PA11, PA12) – Standardmaterialien mit hoher Festigkeit.
  • TPU/TPE – flexible Kunststoffe für elastische Teile.
  • Kompositpulver mit Glas- oder Aluminiumfüllstoffen für erhöhte Steifigkeit.
  • Metallpulver (in Varianten wie DMLS/SLM) für metallische Bauteile.

Vorteile

  • Hohe Designfreiheit, komplexe Geometrien ohne Stützstrukturen.
  • Gute mechanische Eigenschaften, geeignet für funktionale Prototypen und Endbauteile.
  • Serienfertigung kleiner Stückzahlen möglich.
  • Breites Materialspektrum.

Nachteile

  • Hohe Anschaffungskosten für Maschinen.
  • Oberflächen oft rau, Nachbearbeitung nötig.
  • Prozess erfordert kontrollierte Umgebung (Temperatur, Pulverqualität).

Anwendungen

  • Luft- und Raumfahrt: Leichtbauteile mit komplexer Geometrie.
  • Automobilindustrie: Funktionsprototypen, Kleinserien, Ersatzteile.
  • Medizintechnik: Patientenspezifische Implantate und Prothesen.
  • Konsumgüter: Designobjekte, Brillen, Schuhe.

Zukunft

SLS entwickelt sich zunehmend zur Serienfertigungstechnologie. Fortschritte bei Pulvermaterialien, Prozessautomatisierung und Kostenreduktion machen die Technologie auch für mittelständische Unternehmen attraktiv. Besonders die Kombination mit digitalen Produktionsketten (Industrie 4.0) eröffnet neue Möglichkeiten.

Weiterführende Quellen

Mehr Informationen sind auf diesen Links zu finden.

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